Zwei Drittel der Schweizerinnen und Schweizer schauen zeitversetzt Fernsehen.

Repräsentative Comparis-Befragung zum Fernseh- und Radio-Konsum

Welsche sowie Tessiner schauen mehr Replay-TV als Deutschschweizer. Das zeigt eine repräsentative Befragung von comparis.ch. Öffentlich-rechtliche Sender bleiben zudem vor Youtube und Privatradios die beliebtesten Quellen für TV- und Radio-Inhalte. Schweizerinnen und Schweizer schauen zudem noch immer hauptsächlich am Wohnzimmergerät fern. Hier wird auch am meisten gestreamt.

Zürich, 14. März 2019 – Zwei Drittel der Schweizerinnen und Schweizer schauen zeitversetzt Fernsehen. Neun von zehn Replay-TV-Nutzern verwenden die Funktion sogar mindestens einmal pro Monat. Das zeigt eine repräsentative Befragung des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch. Dabei gibt es einen deutlichen Röstigraben: 77 Prozent der Welschen und 78 Prozent der Tessiner nutzen nach eigenen Angaben Replay-TV. Bei den Deutschschweizern sind es nur 62 Prozent. «Die stärkere Nutzung von Replay-TV in der Romandie und im Tessin gründet wohl im höheren Konsum ausländischer Privatsender mit viel Werbung und den späteren Anfangszeiten der meisten Fernsehsendungen», analysiert Comparis-Digital-Experte Jean-Claude Frick.

Ausserdem lässt sich beim Thema Replay-TV eine Einkommensschere beobachten: Deutlich mehr Personen mit einem Brutto-Haushaltseinkommen über 8’000 Franken monatlich nutzen die Möglichkeit, Sendungen nachzuschauen (73 Prozent gegenüber je 66 Prozent bei der Einkommensklasse bis 4’000 Franken und zwischen 4’000 und 8’000 Franken). «Replay-TV hat den Konsum von klassischen TV-Inhalten mit modernen, vom Internet gewohnten Funktionen bereichert und wird auf breiter Front geschätzt. Wohlweislich hat der Nationalrat eine Einschränkung dieser Funktion im vergangenen Dezember erstinstanzlich abgelehnt», so Comparis-Digital-Experte, Jean-Claude Frick.

Wohnzimmergerät bleibt Hauptquelle für Fernsehen und Streamen

Trotz mobiler Endgeräte in allen Grössen und Ausstattungen: Das Fernsehgerät im Wohnzimmer bleibt für den TV-Konsum sowohl der älteren als auch der jüngeren Schweizerinnen und Schweizer das Erstgerät. Das zeigt eine repräsentative Befragung des Online-Vergleichsdienstes comparis.ch. Mit 89 Prozent der Nennungen wird der Wohnzimmer-Fernseher mehr als doppelt so häufig als Empfangsgerät für TV genannt wie Computer / Laptop (37 Prozent). Nur 27 Prozent der Befragten schauen auf dem Handy Fernsehen. Weit abgeschlagen folgt das Tablet mit einer Nennung von 19 Prozent.

Am Wohnzimmer-Fernseher wird auch über alle Generationen hinweg am meisten gestreamt. 55 Prozent der Befragten geben an, hier Streaming-Dienste zu nutzen. Fast gleich viel wird der Computer bzw. das Notebook zu diesem Zweck genutzt (53 Prozent). Das Handy wird zudem deutlich häufiger zum Streamen verwendet als das Tablet (44 vs. 21 Prozent).

Youtube für TV und Videos beliebter als Privatsender

Für TV- und Videoinhalte sind die öffentlich-rechtlichen TV-Sender noch immer am beliebtesten. 71 Prozent der Befragten geben an, hier hauptsächlich Bewegtbildinhalte zu konsumieren. Am meisten werden sie von der Generation der über 55-Jährigen genutzt (82 Prozent). Bei den jüngeren Generationen stehen die öffentlich-rechtlichen Sender hingegen nicht mehr so hoch in Kurs (71 Prozent bei den 36- bis 55-Jährigen und nur mehr 61 Prozent bei den bis 35-Jährigen).

An zweiter Stelle – und noch vor privaten TV-Sendern – folgt Youtube (58 Prozent gegenüber 50 Prozent Privatsender). Der Bezahl-Streamingdienst Netflix wird von knapp einem Drittel der Befragten als Hauptquelle für TV und Video genannt. iTunes Movie und Amazon Prime Video werden je von knapp 5 Prozent der Befragten hauptsächlich genutzt.

«Youtube ist beim Konsum von Bewegtbildinhalten nicht mehr wegzudenken und gräbt den klassischen TV-Sendern immer mehr Nutzer ab», so Frick. «Klassische TV-Sender versuchen vermehrt, das junge Publikum direkt bei Youtube zu erreichen und stellen eigene Inhalte oft sehr zeitnah auch dort zur Verfügung», beobachtet der Comparis-Digital-Experte.

Privatradios sind weniger beliebt als öffentlich-rechtliche Sender und Streamingdienste

Auch bei Audio-Content haben die öffentlich-rechtlichen Sender mit einer Nennung von 64 Prozent die Nase vorne. Wie bei Bewegtbildinhalten sind die öffentlich-rechtlichen Sender vor allem bei den älteren Generationen beliebt (73 Prozent). Hingegen nutzt nur noch knapp die Hälfte der bis 35-Jährigen die öffentlich-rechtlichen Kanäle als Hauptquelle für Audio-Inhalte.

Privatradios werden von allen Befragten an zweiter Stelle genannt. Am meisten nutzen sie die 36- bis 55-Jährigen (60 Prozent gegenüber 47 Prozent bei den unter 36-Jährigen und 46 Prozent bei den über 56-Jährigen).

Streaming-Dienste wie Spotify oder Apple Music sind hingegen klar Sache der jungen Generationen. Bereits 51 Prozent der unter 36-Jährigen geben solche Dienste als Erstquelle für Audio-Content an (30 Prozent der bis 55-Jährigen und 12 Prozent der über 56-Jährigen).

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