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Jahrbuch Qualität der Medien 2014 – es geht abwärts

logoJournalismus unter der Diktatur der Reichweite
Unterhaltung, Gratis-Angebote und Infotainment bringen Reichweite und Werbegelder, der klassische Informationsjournalismus verliert. Damit verdrängt die Reichweite die Qualität. Bei den Gratisangeboten leidet die Qualität, weil sie nicht gepflegt werden muss, bei den Kaufangeboten leidet sie, weil sie immer weniger finanziert werden kann. Dadurch schrumpfen die Angebots-, die Akteurs- wie die Themenvielfalt. Die Widerstände gegen diese Entwicklung in der Branche sind gering, die Marktzwänge erscheinen ihr als Naturgewalten.

Im fünften Jahrbuch Qualität der Medien – Schweiz Suisse Svizzera stellen wir – neben den anhaltenden Verlusten der  Werbe- und Kaufeinnahmen im Informationsjournalismus – die folgenden nachhaltigen Entwicklungen fest.

Unterhaltungsangebote profitieren ökonomisch
Die Werbeeinnahmen verschieben sich in zunehmendem Mass in Richtung Unterhaltungsangebote. Festzustellen ist weiterhin eine markante Zunahme der Werbeerlöse der Werbefenster ausländischer TV-Privatsender, während die Anteile des öffentlichen Fernsehens rückläufig sind. Auch private TV-Unterhaltungsangebote der Schweiz (z.B. 3+) haben einen grösseren Erfolg bei den Werbeeinnahmen als die privaten TV-Angebote mit Informationsjournalismus.
Während die Gratiskultur die Kaufbereitschaft für Informationsjournalismus gesenkt hat, wird Unterhaltung durch die Kaufbereitschaft des Publikums gestützt. Gemäss einer WEMF-Umfrage 2014 sprechen sich nicht weniger als 57% der Befragten grundsätzlich dagegen aus, für Zeitungen und Zeitschriften online zu bezahlen. Die Haushaltausgaben für Medien steigen, obwohl diejenigen für Informationsjournalismus sinken.

Reichweite verdrängt Qualität
Der Trend in Richtung Unterhaltungsangebote lässt sich auch innerhalb des Informationsjournalismus beobachten: Gratisangebote on- und offline, die auf rasch konsumierbares Infotainment setzen, weisen mit Abstand die grössten Reichweiten auf, werden mit überdurchschnittlich hohen Werbeeinnahmen belohnt und verdrängen dadurch die Kaufangebote mit klassischem Informationsjournalismus. Diese Entwicklung wird durch den wachsenden mobilen Medienkonsum verstärkt. Unterwegs werden wenig anspruchsvolle Medieninhalte bevorzugt.

Social Networks verstärken den Infotainment-Trend
Der Trend zur Unterhaltung wird auch durch die Social Networks verstärkt. Annähernd drei Viertel der im Jahr 2013 viral am meisten verbreiteten Beiträge sind Softnewsbeiträge. Zudem weisen jene Newssites die grössten Zugriffsraten aus den Social Networks auf, die auf Infotainment setzen.
Die Nutzer in den Social Networks betreiben eine vorwiegend gemeinschaftliche Kommunikation. Selbstdarstellung, das Sammeln von «Likes» und das Maximieren von Aufmerksamkeit im Netzwerk der «Friends» stehen im Zentrum. Deshalb werden moralisch-emotionale, unterhaltende oder skan-dalisierende Inhalte bevorzugt. Die starke Nachfrage nach Human Interest aus den Social Networks wird so zu einem Antagonisten des Hardnewsjournalismus.

Negativspiralen und Qualitätseinbussen
Die Qualitätserosion in der Medienarena hält aus den genannten Gründen an. Die meisten der untersuchten Medien weisen im Jahr 2013 tiefere Werte als im Vorjahr und die tiefsten Messwerte seit
Beginn der Messung im Jahr 2010 auf. Bei den qualitätsniedrigen Informationsangeboten sinkt die Qualität weiter, weil sie bei den Gratisangeboten nicht nachgefragt wird. Bei den Informationsangeboten mit Qualitätsanspruch sinken unter dem Druck der Sparrunden, wegbrechender Einnahmen, der Klickratenorientierung und unter dem Aktualitätsdruck dagegen vor allem die Einordnungsleistungen. Aber auch Softnews werden bei Medien mit Qualitätsanspruch wichtiger, d.h. auch hier nimmt die Relevanz vor allem bei den Online-Newssites ab.

Erosion der journalistischen Berufskultur
Um Renditen im Informationsjournalismus aufrechtzuerhalten, erfolgt neben unaufhörlichen Spar-runden eine Industrialisierung und eine Marketingsteuerung der Newsproduktion. Redaktionen verlieren mitsamt ihren Ressortspezialisierungen an Bedeutung zugunsten neuer Werkhallen des Allroundjournalismus. Innerhalb der journalistischen Berufskultur regt sich zwar etwas mehr, insgesamt aber immer noch wenig Widerstand gegen diese Entwicklung.

«Medienhypes» und veränderte Resonanzchancen für politische Akteure
Neben der Abnahme der Einordungsleistungen und der Zunahme von Softnews reduziert sich die Themen- und die Akteursvielfalt. Themen, die früher zur Nische des Boulevardjournalismus gehörten, werden auch von Medientiteln mit Qualitätsanspruch aufgenommen und entfalten sich zu «Medien-hypes», die die ganze Medienarena beherrschen. Exemplarisch für das Jahr 2013 war hier der Fall «Carlos». Diejenigen Themen erhalten am meisten Berichterstattung, die moralisch-emotional aufgeladen werden.
Entsprechend erzielen auch diejenigen Akteure am meisten Resonanz, die ihre Themen stark auf Gegensätze zuspitzen und Differenzierungen vermeiden. Diejenigen politischen Akteure, die dies praktizieren werden mit hoher Aufmerksamkeit belohnt, diejenigen, die abwägen, werden mit geringer Resonanz bestraft.

Massnahmen sind notwendig
Die strukturelle Krise, der Qualitätsverlust und die immer noch geringe Widerstandkraft in der Branche gegen möglichst billigen, reichweitenzentrierten Journalismus sind Probleme, die die Medienkonsumenten als Bürger eines demokratischen Gemeinwesens betreffen. Medienpolitische Reflexionen sind deshalb nötig. Das Jahrbuch begrüsst die diesbezüglichen Diskussionen und die Standortbestimmung der Eidgenössischen Medienkommission (EMEK).

Untersuchungsanlage und Methodik
Die Untersuchung der Qualität der Medien vollzieht sich auf zwei Stufen. Erstens wird die publizistische Versorgung – d.h. die Auflage bzw. die Nutzung, die Einnahmen und die Besitzverhältnisse der Informationsmedien in der Schweiz – untersucht. Im Jahre 2013 erreichen 145 Medientitel die für diese Untersuchung erforderliche Abdeckungsrate von 0.5% der Wohnbevölkerung pro Sprachregion. Von diesen Titeln werden jeweils in einem zweiten Schritt die 48 bedeutendsten Titel aller Mediengattungen (Presse, Radio, Fernsehen, Newssites) in den drei grossen Sprachregionen der Schweiz einer Qualitätsanalyse unterzogen auf der Basis der Merkmale Vielfalt, Relevanz, Aktualität und Professionalität (Weiterführende Angaben zur Methodik und zum zugrunde liegenden Qualitätsver-ständnis auf www.foeg.uzh.ch).

Jahrbuch 2014 Qualität der Medien • Schweiz Suisse Svizzera
Wozu dieses Jahrbuch? Das Ziel dieses Jahrbuchs ist die Stärkung des Qualitätsbewusstseins bei den Medienmachern und beim Publikum. Das Jahrbuch bildet eine Quelle für Medienschaffende, Akteure aus Politik und Wirtschaft, die Wissenschaft und für alle Interessierte, die sich mit der Entwicklung der Medien und ihren Inhalten auseinandersetzen wollen. Anstoss für das Jahrbuch bildet die Einsicht, dass die Qualität der Demokratie von der Qualität der medienvermittelten Kommunikation abhängt. Das Jahrbuch will einen Beitrag dazu leisten, dass die Qualität der Medien ein wichtiges Thema öffentlicher Kommunikation wird.
Wer zeichnet für dieses Jahrbuch verantwortlich? Das Jahrbuch wird herausgegeben durch das fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft / Universität Zürich (www.foeg.uzh.ch). Folgende Autoren sind am Jahrbuch 2014 beteiligt (in alphabetischer Reihenfolge): Urs Christen, Mark Eisenegger, Patrik Ettinger, Angelo Gisler, Lucie Hauser, Kurt Imhof, Esther Kamber †, Mario Schranz, Linards Udris und Daniel Vogler.
Wer finanziert und unterstützt dieses Jahrbuch? Die Finanzierung für das Jahrbuch wird durch die gemeinnützige Stiftung Öffentlichkeit und Gesellschaft (www.oeffentlichkeit.ch) eingebracht. Der Stiftungsrat setzt sich zusammen aus: Christine Egerszegi-Obrist, Kurt Imhof, Yves Kugelmann, Fabio Lo Verso, Dick Marty, Oswald Sigg und Peter Studer.
Die Stiftung verdankt die Mittel für das Projekt den folgenden Donatoren: Adolf und Mary Mil Stiftung, Allreal Holding AG, Anne Frank Fonds Basel, Credit Suisse Foundation, Die Schweizerische Post AG, Verband Interpharma Basel, Paul Schiller Stiftung, Schweizerische Mobiliar Versicherungsgesellschaft AG, Swiss Re, Zürcher Kantonalbank und verschiedenen Einzeldonatoren.
Wo erscheint das Jahrbuch? Das Jahrbuch erscheint im Schwabe Verlag in gedruckter Form (ISBN 978-3-7965-3320-4) und als Online-Book (ISBN 978-3-7965-3321-1). Unter www.foeg.uzh.ch publiziert das fög laufend weitere Untersuchungen und kommuniziert deren zentrale Befunde. Daneben publiziert das fög unterjährig Studien und Reflexionen, die auf www.schwabeverlag.ch beziehbar sind.
Dieses Jahrbuch widmen wir unserer verstorbenen Forschungsleiterin Esther Kamber. Sie hat dieses Unternehmen entscheidend geprägt.

Medienförderung im digitalen Zeitalter – eine andere Rolle für die SRG

An einer Pressekonferenz hat heute Avenir Suisse die Reformagenda für einen technologie- und wettbewerbsneutralen Service public vorgestellt. Die wichtigsten Punkte:

  • Die SRG soll zum Public-Content-Provider werden
  • Sie darf keine eigenen Plattformen mehr unterhalten
  • Private könne unentgeltlich die Inhalte übernehmen
  • Werbung und Sponsoring würden abgeschafft
  • Der Dienst soll weiter über Gebühren finanziert sein

Das ist sicher ein spannender Ansatz. Wie weit er Fuss fasst und sich in den Köpfen der Politikerinnen und Politiker ausbreitet wird man sehen. Eine Realisierung eines solchen Konzeptes hätte verschiedene Änderungen auf Verfassungs und Gesetzesebene zur Folge.

Den ganzen Bericht findet man unter folgendem Link: www.avenir-suisse.ch

 

 

Medienförderung des Bundes – auf neue Medien ausgerichtet

eidgenossenschaftDie Eidgenössische Medienkommission (EMEK) empfiehlt eine gezieltere und differenziertere Medienförderung
Bern, 05.09.2014 – Die Eidgenössische Medienkommission (EMEK) hat sich mit der Förderung der publizistischen Medien befasst. In einem Bericht an Bundesrat, Parlament und Öffentlichkeit hält sie die Anforderungen fest, die jede Förderungsmassnahme im Interesse der Medienfreiheit erfüllen sollte. Zum Förderkonzept gehören nach Auffassung der Expertengruppe ein sorgfältiges Respektieren der Medienfreiheit und ein Fokus auf insbesondere demokratisch relevante Medienleistungen. Den Service Public von Radio und Fernsehen wird die EMEK in einem späteren Bericht behandeln.

Die EMEK schlägt eine Abkehr von der heutigen Postgebührenverbilligung vor und stellt neue Massnahmen der Medienförderung zur Diskussion.

Die EMEK betont in ihrem Bericht die anhaltende Bedeutung und Wichtigkeit von publizistischen Medien (Massenmedien) für die Gesellschaft und die Demokratie. Bedingt durch die Digitalisierung stellt sie einen fundamentalen Wand fest. Dieser hat zu einer Finanzierungskrise insbesondere für die national und regional verbreiteten Tageszeitungen, geführt. Das Geschäftsmodell der Tageszeitungen ist dauerhaft nicht mehr tragfähig. Dies beeinflusst die journalistischen Möglichkeiten. Medienentwicklung ist zwar vorrangig Sache der Medienunternehmen. Es ist aber auch die Politik gefordert. Der Transformationsprozess sollte begleitet, technische Innovationen sollten gefördert und die journalistische Kultur erhalten und weiterentwickelt werden.

Der tiefgreifende Wandel in der Branche geht auf die Digitalisierung der Medien und auf neue und vielfältigere Gewohnheiten der Mediennutzerinnen und Mediennutzer zurück. Sicherzustellen ist ein breites, vielfältiges Informationsangebot für alle Sprach- und Kulturräume der Schweiz und für die verschiedenen politischen Ebenen. Ein gutes, breites und professionelles Angebot wird vor allem durch Agenturjournalismus erreicht. Agenturangebote können von verschiedenen Medien genutzt werden. Agenturen kommt eine infrastrukturelle Funktion zu. Mögliche Förderungsmassnahmen sind daher die finanzielle Unterstützung einer Nachrichtenagentur, ein Ausbau der Förderung der journalistischen Aus- und Weiterbildung und die Lancierung von Innovationsprojekten im Mediensektor.

Langfristig ist es aus Sicht der EMEK wünschbar, dass der Bund unternehmerische Innovationen im Medienmarkt, herausragende journalistische Projekte und die angewandte Medienforschung fördert. Weil dieser zweite Typ von Förderungsmassnahmen eine staatsferne Organisation voraussetzt, schlägt die EMEK die Gründung einer Stiftung vor. Ein Modell, dass sich in verwandten Gebieten in Form der Pro Helvetia (Kultur) und des Schweizerischen Nationalfonds (Forschung) bereits bewährt hat. Mittels dieser Stiftung können, unter massgeblicher Beteiligung der Branche, verschiedene Fördermassnahmen staatsfern umgesetzt werden.

Grundlage der EMEK-Empfehlungen ist die Einschätzung, dass sich die Medien in einer unumkehrbaren Transformation und Teil des Journalismus sich in einer Krise befinden, ausgelöst durch die technischen Veränderungen und die Infragestellung bestehender Geschäftsmodelle. Der Transformationsprozess betrifft alle Medien, also auch Radio und Fernsehen. Hinzu kommt eine weitreichende Internationalisierung im Mediensektor mit dem Eintreten neuer Konkurrenten in den Schweizer Markt. Die demokratiepolitische Bedeutung der Medienvielfalt und Medienqualität sind in der kleinräumigen und vielfältigen Schweiz besonders gross. Dieser Herausforderung wird die aktuelle Presseförderung in der Schweiz nach Auffassung der EMEK nicht gerecht.

Die EMEK beschreibt im vorgestellten Bericht die Bedeutung der publizistischen Medien als Ganzes und beurteilt die aktuelle Presseförderung. Sie wird sich ab Herbst 2014 mit dem Service Public für Radio und Fernsehen befassen.

TV24 ist auf Sendung

tv24.chZürich, 13. Mai 2014 – Gestern Abend um 20.15 Uhr ging der neue Schweizer TV-Sender TV24 mit dem hauseigenen Unterhaltungsformat «THE GRAN PLAN» auf Sendung. Der Sendestart wurde in Zürich in exklusivem Rahmen mit rund 100 geladenen Gästen gefeiert.

TV24 ist seit gestern Abend um 20.15 Uhr auf Sendung. Zum Sendestart lud der neue Schweizer TV-Sender der AZ Medien rund 100 Gäste ins Zürcher Lokal «320 West». Eröffnet wurde der Abend von CEO Axel Wüstmann, welcher sich in seiner Ansprache zur besonderen Rolle von TV24 innerhalb der AZ Medien äusserte. TV-Geschäftsführer Roger Elsener präsentierte den geladenen Gästen anschliessend das neue On-Air-Design von TV24 sowie die Programm-Highlights. «FashionRun»-Jurorin Christa Rigozzi führte wie gewohnt charmant durch den Abend und interviewte dabei auch die drei «Grosis» aus der Eigenproduktion «THE GRAN PLAN», welche zum Sendestart von TV24 Live-TV-Premiere hatte.  «TeleZüri, Tele M1 und TeleBärn sind erfolgreich und lokal gut verankert. Mit der Lancierung von TV24 stellen wir im TV-Bereich die Weichen für ein schweizweites Wachstum. Wir sprechen mit Nachrichten, Eigenproduktionen und Lizenzprogrammen insbesondere Zuschauer an, die Wert auf Qualitätsfernsehen mit Schweizer Wurzeln legen», erklärt Axel Wüstmann, CEO der AZ Medien AG.

tv24.ch ist online

Parallel zum Sendestart wurde gestern auch die Online-Plattform tv24.ch aufgeschaltet. Diese informiert laufend über das aktuelle Programm und bietet ergänzende Hintergrundinformationen zu den einzelnen Sendungen wie Texte, Bilder und Trailer. Ferner können auf der Website verschiedene Sendungen nachträglich angeschaut werden. Das Design ist modern und elegant mit einer intuitiven Navigation. Umgesetzt wurde tv24.ch von der international renommierten Digitalagentur «Spoiled Milk».

TV24 bei Sunrise TV und den wichtigsten Web-TV Anbietern

TV24 ist rechtzeitig zum Sendestart seit 12. Mai auch über IPTV im digitalen Programmangebot von Sunrise TV in HD-Qualität verfügbar. TV24 ist im Basispaket aufgeschaltet, die Kunden von Sunrise TV können von den Funktionen «ComeBack TV» und «Live Pause» profitieren.

Pünktlich zum Sendestart ist TV24 auch über Web-TV bei Zattoo, Teleboy und Wilmaa verfügbar. Alle weiteren Verbreitungspartner sind auf www.tv24.ch gelistet.

UBI – Nur Fernsehsendungen beschäftigten Ombudsstellen

eidgenossenschaftBern, 03.03.2014 – Vor den Ombudsstellen für die privaten Radio- und Fernsehveranstalter der Schweiz gab es 2013 Beanstandungen ausschliesslich gegen Fernsehsendungen – und nur in der deutschen Schweiz. Dies geht aus den Jahresberichten der drei sprachregionalen Ombudsstellen hervor, die die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) genehmigt hat.

35 Beanstandungen gingen bei der Ombudsstelle für die privaten Radio- und Fernsehveranstalter der deutschen und rätoromanischen Schweiz im Jahr 2013 ein. In der überwiegenen Mehrzahl wurde eine Verletzung des Sachgerechtigkeitsgebots geltend gemacht.  Andere Beanstandungen betrafen die Gefährdung der öffentlichen Sittlichkeit, den Jugendschutz, die Achtung der Menschenwürde, die Gewaltverharmlosung bzw. -verherrlichung und unentgeltiche Schleichwerbung. Die materiell behandelten Beanstandungen richteten sich auschliesslich gegen Fernsehsendungen, am häufigsten gegen solche von „Tele M1“ und „Tele Züri“. Die Beanstandungen wurden alle durch die Ombudsleute endgültig erledigt, ohne anschliessende Beschwerde an die UBI.

Keine einzige Beanstandung registrierten die Ombudsstellen der privaten Radio- und Fernsehveranstalter in den französischen und italienischen Sprachregionen. Ein Grund dafür kann das ungenügende Wissen über die Möglichkeit zur Beanstandung von Radio- und Fernsehsendungen sein. UBI und Ombudsstellen sind seit längerem bestrebt, die Information  zu verstärken. Die Ombudsstelle für die italienischsprachige Schweiz hat zudem auf die prekäre Situation der italienischsprachigen Berichterstattung im privaten Rundfunk Graubündens hingewiesen.

Es ist Aufgabe der Ombudsstellen, Beanstandungen gegen Radio- und Fernsehsendungen zu behandeln. Sie vermitteln zwischen den beteiligten Parteien. Erst nach Abschluss des Verfahrens vor der Ombudsstelle kann allenfalls Beschwerde bei der UBI erhoben werden. Die UBI übt die Aufsicht über die Ombudsstellen der drei sprachregional aufgeteilten privaten Radio- und Fernsehveranstalter aus. An ihrer letzten Sitzung hat sie deren Tätigkeitsberichte  für 2013 geprüft und genehmigt.

eur§reg 2014 in Zürich – Medienwelt verändert sich

euregDie Medienwelt verändert sich rasant: Das Internet ermöglicht neue Medienformen, die das klassische Fernsehen ergänzen und zugleich konkurrenzieren. Wie gehen Industrie, Politik, die Behörden und auch der Sport mit dieser Herausforderung um? Die „eur§reg 2014“ (EuroReg 2014) wird dazu einen Diskussionsbeitrag leisten und Persönlichkeiten aus dem internationalen und schweizerischen Mediensektor eine Plattform bieten. Die Veranstaltung findet am 27. März 2014 in Zürich statt.

Oliver Gerber, Abteilung Medien und PostDie Gesellschaft wird individueller und neue personalisierte Bedürfnisse nach Kommunikation, Information und Unterhaltung werden zunehmend durch Nischenangebote im Fernsehen und im Internet erfüllt. Jegliche Inhalte sollen zu jeder Zeit an jedem Ort konsumiert werden können und Interaktion ermöglichen. Video on demand (Fernsehen auf Abruf) wird zur Norm für den nicht zeitgebundenen Konsum von audiovisuellen Inhalten. Mobile Endgeräte und eine stabile hohe Bandbreite verstärken den Trend: Mit Hybrid-TV wachsen Fernsehen und Internet zusammen und eröffnen neue Nutzungsmöglichkeiten. Die traditionellen TV-Programme erhalten Konkurrenz: Einheimische und internationale Marktteilnehmer wie Netzbetreiber, Gerätehersteller, Plattformen (Google TV, Apple TV) und soziale Medien kämpfen um die Aufmerksamkeit des Publikums.

Die Veranstaltungsreihe eur§reg greift diese Trends auf und bietet dafür eine Diskussionsplattform. In halbstündigen Debatten diskutieren je zwei Experten miteinander. Zudem bietet der Anlass ein Forum für kurze Präsentationen und Paneldiskussionen. Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen wie der EU-Kommission, der OECD, ACT (Association of Commercial Television in Europe) und EBU (European Broadcasting Union) als auch Repräsentanten von RTL Group, TVN, ProSieben/Sat.1, und Magine werden erwartet. Aus der Schweiz werden unter anderem der Generaldirektor der SRG SSR, Roger de Weck sowie der CEO der Ringier AG, Marc Walder, zugegen sein.

Das Motto der Veranstaltung „Grenzen der globalen Konvergenz“ fasst eingängig die aktuellen Entwicklungen zusammen, die an der Konferenz thematisiert werden. So steht die Europäische Union in Verhandlungen mit den USA über das transatlantische Freihandelsabkommen. Es wird darüber debattiert werden, ob audiovisuelle und Online-Dienste von diesem Freihandel auszuschliessen sind. Es stellt sich allgemein die Frage, was die Technisierung und Globalisierung an Chancen und Risiken für die traditionelle TV-Industrie, insbesondere für Service public-Unternehmen, bietet. International fragmentierte Datenschutz- und Urheberrechtsnormen stellen die Medienwelt ebenfalls vor Herausforderungen. Häufig bewegen sich die Marktakteure in juristischen Grauzonen. Was für den Einen ein innovatives Geschäftsmodell ist, ist für den Anderen bereits illegale Online-Piraterie.

Die eur§reg 2014 wird am 27. März im Konferenzzentrum Lakeside in Zürich stattfinden. Das BAKOM ist Gastgeber, unterstützt von den Regulierungsbehörden der deutschsprachigen Nachbarländer, den Landesmedienanstalten Deutschlands und der österreichischen RTR GmbH.

Die Teilnahme ist kostenlos, die Platzzahl aber beschränkt. Eine Anmeldung ist über folgende Webseite möglich:

www.euroreg.eu

«Swiss Audience Network» gemeinsames Projekt von Goldbach Audience, Omnimedia, Ringier und Swisscom Advertising

goldbachKüsnacht-Zürich, 25. Februar 2014. Goldbach Audience, Omnimedia, Ringier und Swisscom Advertising lancieren das «Swiss Audience Network». Im neuen, auf Basis der Open Targeting Platform™ von nugg.ad entstandenen Targeting-Netzwerk können attraktive Zielgruppen reichweitenstarker Premium Sites erstmals undupliziert und direkt gebucht werden. Damit schliesst das Internet in Bezug auf Reichweite, Zielgruppen, Kampagnensteuerung und Planungssicherheit zu den klassischen Medien TV und Print auf und wird noch relevanter für grosse Marken.

Reichweitenstarke Premium Sites wie bluewin.ch (Swisscom Advertising), autoscout24.ch, anibis.ch (Omnimedia), blick.ch (Ringier), wireltern.ch, swissmilk.ch, sonntagszeitung.ch oder moneyhouse.ch (Goldbach Audience) bieten attraktive Zielgruppen. Mit dem «Swiss Audience Network» und via der Open Targeting Platform™ erhalten Werbeauftraggeber direkten Zugang zu diesen Zielgruppen. Basis des «Swiss Audience Network» ist das erfolgreiche Predictive Behavioral Targeting von nugg.ad, Europas grösster Targeting-Plattform, die für ihren maximalen Datenschutz mehrfach ausgezeichnet wurde. Diese Targeting-Technologie ermöglicht, werberelevante Zielgruppen über ein kombiniertes Verfahren, d.h. einerseits der Auswertung ihres Surfverhaltens und andererseits Onsite-Befragungen, Kampagnen über den nugg.ad Echtzeit-Algorithmus zu ermitteln und auszusteuern.

Wirksame Steigerung der Online-Werbeeffizienz
Nationale Kampagnen profitieren so von einer Steigerung der Online-Werbeeffizienz und können aufgrund sozio-demographischer Merkmale und/oder Produktinteressen gezielt ausgesteuert werden. Die Stärken des «Swiss Audience Network» liegen sowohl in der hohen Reichweite wie auch in der Kontaktklassenoptimierung durch vermarkter- und plattformübergreifendes Frequency Capping. Werte wie Markenbekanntheit, Markensympathie und Kaufinteresse können gezielt gemessen und gesteigert werden.

Stephan Noller, CEO nugg.ad AG, freut sich auf die Vernetzung neuer Targeting-Kampagnen: «Durch den Einsatz der nugg.ad Open Targeting Platform™ und den Zusammenschluss der Schweizer Premium-Häuser bietet das «Swiss Audience Network» eine Bereicherung und Neuheit für den Schweizer Markt. Agenturen und Werbetreibende können hier unter Nutzung von nugg.ads datenschutzkonformer Targeting-Technologie in grosser Reichweite ihre Zielgruppen- und Branding-Kampagnen buchen.»

Das «Swiss Audience Network» kann ab sofort bei Goldbach Audience gebucht werden. Das nugg.ad Predictive Behavioral Targeting bleibt auch weiterhin u.a. mit differenzierteren Werbeformaten auf den einzelnen Werbeträgern von Omnimedia/Ringier, Swisscom Advertising und Goldbach Audience buchbar.

Telezentralschweiz auf weiteren Plattformen in HD

telezentralschweizVor einem Monat wurde bekannt gegeben, dass Tele Zentralschweiz als erster Regiosender auf HD umstellt, und schweizweit mit SwisscomTV, VTX und Yplay zu empfangen ist. Nun folgen weitere Anbieter. Der Aargauer Internetprovider „Green“ nimmt den Sender ebenfalls hochauflösend per sofort im Programm auf. Zusätzlich ist der Sender auch auf dem TV Produkt von „Talkeasy“ zu empfangen, ebenfalls in HD.

Ebenfalls folgen einige kleinere Provider, diese sind auf der Homepage des Senders www.telezentralschweiz.ch unter „Sendegebiet“ ersichtlich.
So kann der Sender sein Sendegebiet erneut ausbauen. Ebenfalls wurde heute die definitive Programmstruktur veröffentlicht und bekanntgegeben.  Einige Sendungen wie „Sara machts“, „Kochen“, „Auto-TV“ oder „Globe-TV“ behalten einen Sendeplatz, jedoch sind viele neue Sendungen dazugekommen. So zum Beispiel die Wöchentlichen „Zentral-News“, oder der selbstproduzierte Talk. Ebenfalls wurde auch eine Kategorie „Jugend-TV“ eingeplant, unter anderem wird dort unter dem Namen „Urban-TV“ eine HipHop Sendung jede Woche neu produziert.

„SynoviaXS“ im schwiezer TV
Die Youtuberin „SynoviaXS“ erhält auf Tele Zentralschweiz eine eigene Sendung. Jeweils am
Freitag um 22 und 23 Uhr werden ihre bekannten „Lets Plays“ im TV zu sehen sein.

Damit hat es wohl erstmals ein Youtube-Format ins Fernsehen geschafft. Was bei diversen Printtiteln bereits gang und gäbe ist, „online first“ scheint nun auch bei Fernsehen Einzu zu halten.

 

 

Reichweitenanalyse: Satellit behauptet Führungsposition unter den TV-Empfangswegen in Deutschland

astralogo·         18,07 Millionen Haushalte setzen beim Erstempfang auf Satellit
·         Bedeutung von IPTV steigt, Kabel und DVB-T weitgehend stabil
·         HDTV-Reichweite wächst um mehr als zehn Prozent auf über 14 Millionen Haushalte: Satellit liegt mit 59 Prozent Markanteil klar vorne

Unterföhring/München, 5. Februar 2014. Weitgehend stabile Verhältnisse bei den TV-Empfangswegen in Deutschland. Die beiden wichtigsten Verbreitungswege – Satellit und Kabel – belegen mit großem Abstand die Positionen 1 und 2. Der Satellit liegt Ende 2013 mit 18,07 Millionen Erstempfangshaushalten und einem Marktanteil von 47 Prozent unverändert an der Spitze. Kabel konnte im Jahresvergleich um knapp ein Prozent zulegen und erreicht jetzt 16,85 Millionen Haushalte (2012: 16,70 Mio.) im Erstempfang. Der Vorsprung von DVB-T mit 2,08 Millionen Haushalten (2,05 Mio.) auf IPTV schwindet: Fernsehen übers Internet wird immer beliebter und erreicht inzwischen 1,46 Millionen Haushalte (1,26 Mio.) im Erstempfang. Alle Zahlen basieren auf dem aktuellen TV-Monitor 2013, den das Marktforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag von ASTRA durchgeführt hat. Für die Untersuchung wurden Ende 2013 deutschlandweit 6.000 Interviews geführt. Bei der Auswertung wurde jeweils der Empfangsweg für den Erstempfang berücksichtigt, das Hauptfernsehgerät der Haushalte. Die Grundgesamtheit der untersuchten Haushalte liegt bei 38,46 Millionen und damit etwas höher als im Vorjahr (38,08 Mio.).

HDTV bleibt wichtigster Impulsgeber
HDTV ist weiterhin der Technologietreiber Nummer 1 im digitalen Fernsehmarkt. Erstmals nutzten Ende 2013 mehr als 14 Millionen Haushalte in Deutschland die Vorzüge des hochauflösenden Fernsehens. Binnen eines Jahres kletterte die Zahl der HDTV-Haushalte um mehr als zehn Prozent auf rund 14,21 Millionen Haushalte (2012: 12,89 Mio.).
Mit weitem Abstand behauptet sich der Satellit beim HD-Empfang in Deutschland als führender Empfangsweg: 8,32 Millionen Sat-HD-Haushalte entsprechen einem Marktanteil von 59 Prozent. Es folgen Kabel (4,95 Mio.) und IPTV (0,94 Mio.). Über das digitale terrestrische Fernsehen DVB-T können keine HD-Programme empfangen werden. Analoge TV-Haushalte gibt es nur noch im Kabelbereich. 7,35 Millionen Kabelkunden empfangen ihr TV-Programm immer noch im analogen Übertragungsstandard, der insbesondere auf moderneren Flachbildfernsehern zu erheblichen Abstrichen bei der Bildqualität führt.

HDTV prägt Zuschauer
86 Prozent derjenigen, die HD bereits erlebt haben, sind der Meinung, dass Fernsehen in HD-Qualität eine deutlich bessere Bild- und Tonqualität bietet (2012: 84 Prozent). Stark angestiegen ist die Zahl derjenigen, die von sich sagen, bei der Auswahl von TV-Sendungen auf HD-Qualität zu achten. Waren 2012 noch 18 Prozent dieser Ansicht, kletterte ihr Anteil 2013 bereits auf 29 Prozent.

„Millionen von Haushalten verschenken die Möglichkeiten ihres HD-Fernsehers“
Wolfgang Elsäßer, Geschäftsführer ASTRA Deutschland: „Zum dritten Mal in Folge ist der Satellit Deutscher Meister unter allen TV-Empfangswegen: 47 Prozent Marktanteil an allen TV-Empfangswegen und eine klare absolute Mehrheit mit 59 Prozent in Sachen HDTV. Kein Wunder, dass immer mehr Sender ihr Programm in HD über Satellit verbreiten. Wir gehen davon aus, dass alleine über ASTRA noch im ersten Halbjahr 2014 mehr als 80 HD-Sender in deutscher Sprache verfügbar sind. Die Fußball-WM als TV-Großereignis des Jahres wird HD zusätzlich in den Mittelpunkt des Zuschauerinteresses stellen. Denn trotz aller Freude über das kontinuierliche Wachstum im hochauflösenden Fernsehen, müssen wir konstatieren: Millionen von deutschen TV-Haushalten verschenken ohne Not die Möglichkeiten ihres modernen HD-Flachbildschirmes, teils aus Unwissenheit, möglicherweise auch aus unbegründeter Sorge vor Technik oder Kosten. HD-Sat-Receiver sind heute bereits ab 40 Euro zu haben und der Anschluss ist kinderleicht. Viele HD-Programme gibt es über Satellit ohne weitere monatliche Kosten, darunter beinahe das komplette öffentlich-rechtliche TV-Angebot. Am besten gelingt der Einstieg in die brillante HD-Welt mit einem Empfangsgerät für HD+, damit kommen auch die Privatsender in HD-Qualität auf die Bildschirme zu Hause.“ In puncto Wirtschaftlichkeit ist der Satellit aus Verbrauchersicht die klare Nummer 1. Insgesamt 62 Prozent aller befragten Haushalte mit einer Meinung zum Verhältnis von Angebot und Kosten halten den Satelliten für den TV-Verbreitungsweg mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis.

astra

 

diefreezer.ch Website, Radio und TV von und für Jugendliche

cropped-FREEZERLOGOG2Auf www.diefreezer.ch betreiben über 14 Jugendliche aus der Schweiz eine aktuelle Website, ein Webradio und WebTV für Gleichaltrige.

Deutschschweiz – „Was die Grossen können, können wir auch!“, dachten Joel Rätz und Nils Feigenwinter als sie im März 2013 www.diefreezer.ch gründeten. DieFreezer.ch ist ein Online-Angebot, welches komplett von und für Jugendliche betrieben wird. Freezer beinhaltet ein Magazin, ein Webradio und ein WebTV. Im Magazin kann man Beiträge lesen, bei Wettbewerben mitmachen oder sich mit anderen Lesern austauschen.

Das Webradio „Radio Freez“ sendet fast täglich. Verschiedene Moderatoren und Redakteure mit unterschiedlichen Aufgaben gestalten die jeweiligen Radioprogramme. Die kompletten Sendungen, einzelne Beiträge und aktuelle News kann man online oder auch in iTunes nachhören und downloaden.

Noch nicht ganz fertig ist laut DieFreezer das WebTV. Es sei noch im Aufbau. Momentan werden aber als Test schon in unregelmässigen Abständen Videos, Interviews und Reportagen produziert.

DieFreezer.ch hat seine Redaktionen in der ganzen Schweiz verteilt. Die Hauptredaktion befindet sich in Büren, Kanton Solothurn. Das Hauptstudio des Radios im Kanton Fribourg. „Jeder Moderator hat ein Mikrofon, Computer und ein virtuelles Mischpult in seinem Zimmer aufgestellt. Das reicht zum Senden, ist sehr praktisch, transportabel und erzielt eine gute Qualität!“ erklären Joel und Nils von DieFreezer. Hören kann man das Radio unter www.diefreezer.ch/radio. Den Sendeplan findet man auf www.diefreeer.ch/Sendeplan.

„Unser Angebot stosst auf grosses Interesse!“ sagt Joel stolz. Doch damit hat das Team noch nicht genug: „Wir wollen noch stärker wachsen und uns in der Medienlandschaft einen Ruf verschaffen.“