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Fernsehkonsum bei Jugendlichen nimmt ab

Zeitversetzte TV-Nutzung steigt weiter an

12.01.2017 – Das klassische lineare Fernsehen wird auch im zweiten Semester 2016 im Tagesdurchschnitt von etwa zwei Drittel der Schweizer genutzt. Anders als die Reichweite nimmt die tägliche Sehdauer gegenüber demselben Semester des Vorjahrs ab. Eine Abnahme der geschauten TV-Minuten ist vor allem in der Suisse romande und bei den 15- bis 29-Jährigen aller Sprachregionen zu beobachten. Die zeitversetzte TV-Nutzung liegt mit 26 Prozent bei den 15- bis 29-jährigen Fernsehzuschauern aus der Romandie auf einem neuen Rekordwert.
Die durchschnittliche Tagesreichweite des Mediums Fernsehen erweist sich im zweiten Semester 2016 im Vergleich zum selben Vorjahressemester als recht stabil. Einzig die Suisse romande verzeichnet einen kleinen Reichweitenrückgang in der Grössenordnung von 0,8 Prozent. Betrachtet man die Evolution der Zahlen der ersten Semester von 2013 bis 2016, lässt sich sogar in jeder Region ein Trend zu einer Zunahme der Anzahl Personen feststellen, die im Tagesdurchschnitt das Fernsehen einschalten. Auch bei einer Beschränkung der Beobachtung auf die Altersklasse «15–49» kann von einer stabilen TV-Reichweite gesprochen werden. Lediglich bei den 15- bis 29-Jährigen lässt sich, insbesondere im jeweiligen zweiten Semester des Jahres, ein Trend zu einer Abnahme der Einschaltungen im Tagesdurchschnitt feststellen.
 (Siehe Grafikserie 1, Seiten 1 und 2 im Anhang – Entwicklung der Tagesreichweiten 2013–2016.)

Unterdurchschnittliche Sehdauer in der Deutschschweiz und in der Suisse romande
In zwei von drei Sprachregionen – Deutschschweiz (118 Minuten) und Suisse romande (135 Minuten) – verzeichnet die Sehdauer bei der Gesamtbevölkerung ab 3 Jahren im zweiten Semester 2016 einen Konsum-Tiefstwert seit der Einführung des neuen Messsystems im Jahr 2013. Schränkt man die Betrachtung auf die Altersklasse der 15- bis 49-Jährigen ein, ist auch die italienische Schweiz von einem im Semestervergleich historischen Minimalwert betroffen. Angesichts der Evolution der früheren zweiten Semester und der ersten Semester der letzten vier Jahre wäre es aber voreilig, von einem Negativtrend zu sprechen. Gerade im ersten Semester des zu Ende gegangen Jahres war die TV-Sehdauer bei der Gesamtbevölkerung ab 3 Jahren länger als im Vorjahressemester. Deutlich negative Entwicklungen in Bezug auf die Sehdauer gibt es dennoch: In der Suisse romande scheint sich eine sehr klare Tendenz zu kristallisieren, wonach die Sehdauer in der jungen Altersklasse der 15- bis 29-Jährigen immer kürzer wird.
 (Siehe Grafikserie 2, Seiten 3 und 4 im Anhang – Entwicklung der Sehdauer 2013–2016.)  
Zeitversetzte Nutzung, ein ungebremster Erfolg
Von all den hier vorgestellten Werten kann man einzig beim Verhältnis von zeitversetzter Nutzung zur gesamten TV-Nutzung eine von Semester zu Semester lineare, konstante Evolution beobachten: Der Anteil zeitversetzter TV-Nutzung an der gesamten TV-Nutzung wird in allen Regionen und bei allen Altersklassen von Semester zu Semester grösser. Mit einem Anteil von 26 Prozent erzielt die Suisse romande bei den 15- bis 29-Jährigen diesbezüglich einen neuen Höchstwert.
 (Siehe Grafikserie 3, Seiten 5 und 6 im Anhang – Entwicklung der zeitversetzten TV-Nutzung 2013–2016.)

zur ganzen Medienmitteilung als PDF

TV-Nutzung 2. Semester 2015

logo_media_newslettermediapulse.ch präsentiert Ihnen die Fernsehzahlen vom 2. Semester 2015. Folgende Eckzahlen sind auf der Website mediapulse.ch  aufbereitet:

  • TV im Tagesverlauf nach Sprachregionen
  • Reichweiten und Nutzung nach Sprachregionen und verschiedenen Zielgruppen
  • Marktanteile in der Deutschen Schweiz auf verschiedene Zielgruppen
  • Marktanteile in der Suisse romande auf verschiedene Zielgruppen
  • Marktanteile in der Svizzera italiana auf verschiedene Zielgruppen
  • Nutzung der konzessionierten Regional-TV-Sender
  • Zeitversetzte Nutzung nach Sprachregionen

In der Publikation werden nur Schweizer Sender ausgewiesen, die Kunde von Mediapulse sind. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen beim Studieren der aktuellsten Fernsehdaten.

Radio-Daten 1. Semester 2015

mediapulseDie aktuellen Radio-Daten des 1. Semester 2015 sind ab sofort auf unserer Website verfügbar. Für jede der drei Sprachregionen finden Sie die entsprechenden Nutzungszahlen.

Radio – Reichweite und Nutzung des Mediums
Im 1. Semester 2015 hörten an einem durchschnittlichen Tag in der Deutschen Schweiz 87.8% der Bevölkerung ab 15 Jahren Radio während durchschnittlich 119.7 Minuten.
Die Reichweite und die Nutzung des Mediums in den anderen Sprachregionen: 84.4% der Menschen in der Suisse romande hörten täglich Radio, im Durchschnitt 103.0 Minuten. In der Svizzera italiana erreichte das Medium Radio 88.8% der Bevölkerung ab 15 Jahren und die Nutzung lag bei 117.3 Minuten pro Tag.

TV Nutzerzahlen, Trend zu zeitversetzter Nutzung

mediapulse09.07.2015 – Die Schweiz sieht weiterhin fleissig fern, das zeigen die neusten Semesterzahlen des unabhängigen Forschungsinstitutes Mediapulse.
Deutschschweizer sitzen im Durchschnitt täglich 129 Minuten vor dem TV, davon 10 Prozent zeitversetzt.

Fernsehen bleibt eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigung der Schweizerinnen und Schweizer und wird sogar wieder beliebter, wie die Nutzungsdaten des unabhängigen Forschungsinstitutes Mediapulse zeigen. Die Reichweite des Mediums ist hoch: Jeden Tag konsumieren durchschnittlich 66.0% in der Deutschschweiz Fernsehprogramme. (SRF1 19.3%, SRF info 1.8%, TeleZüri 0.9%)

Die tägliche Nutzungszeit liegt etwas über zwei Stunden, bei 129.4 Minuten. 1

In den anderen Landesteilen, insbesondere in der Svizzera italiana, liegen die Reichweite und die Nutzungsdauer noch höher als in der Deutschschweiz (67.3% und 147.3 Minuten in der Suisse romande, 76.2% und 182.4 Minuten in der Svizzera italiana). In den letzten vier Semestern stieg die Fernseh-Reichweite in allen drei Landesteilen an, während die Sehdauer stabil blieb oder ebenfalls leicht anstieg.

Erneut einen grossen Sprung gemacht hat die zeitversetzte Nutzung, deren Anteil kontinuierlich wächst. Im ersten Halbjahr 2015 wurden in der Schweiz erstmals über 10% der Fernsehminuten zeitversetzt konsumiert. 2 Besonders grossen Anklang findet das zeitversetzte Fernsehen in der Suisse romande, wo bei den 15- bis 29-Jährigen bereits ein Wert von 16.8% erreicht wird. Eine rasante Entwicklung zeigt sich im Tessin, wo die zeitversetzte Nutzung innerhalb eines Jahres von 5.6%  auf 10% gestiegen ist 3.

Für weitere Informationen:

http://www.mediapulse.ch/de/tv/publikationen/semesterzahlen.html

 

1 Quelle: Mediapulse Fernsehpanel (InfoSys+), DS/SR/SI, Personen 3+ inkl. Gäste, total TV, 1. Semester 2015,  Mo-So 24h, alle Plattformen, Overnight +7

2 Quelle: Mediapulse Fernsehpanel (InfoSys+), DS/SR/SI, Personen 3+ inkl. Gäste, total TV, 1. Semester 2015,  Mo-So 24 h, alle Plattformen, live vs. zeitversetzt

3 Quelle: Mediapulse Fernsehpanel (InfoSys+), SI, Personen 3+ inkl. Gäste, total TV, 1. Semester 2014 und 1. Semester 2015, Mo-So, 24 h, alle Plattformen, live vs. zeitversetzt

kritische Aspekte des angekündigten RTVG

Wie bereits an anderer Stelle in diesem Blog berichtet, müsste sich der Staat aus der Medienproduktion zurückziehen. Mit der Demokratisierung der Medien durch das Internet hat sich die Grundlage auf der das RTVG beruht fundamental gewandelt.

Am Anfang der Radio und Fernsehen Geschichte konnte ein empfangbereites Gerät eines Hörer oder einer Zuschauerin meistens nur auf die Angebote der staatlichen Sender zugreifen. Der Schluss, dass wer ein Gerät hat, auch die erbrachten Leistungen bezieht, war damit gerechtfertigt. Frau Leuthard argumentiert in ihrer Lancierung des neuen RTVG damit, dass heute praktisch jeder ein empfangbares Gerät hat. Ihr Schluss, dass er damit automatisch auch die Leistungen der Staatssender beansprucht ist etwas wagemutig und stimmt so sicher nicht.

Gemäss Mediapulse Zahlen zweites Semester 2014 nutzen 87.6% der Altergruppe über 15 Jahre das Radio. Bei einer Grundgesamtheit von 4’810’000 sind das 4’212’400 Personen. Das heisst 590’000 Personen werden nicht erreicht. Es sind also nicht ein paar Tausend Personen, sondern ein paar Hunderttausend, die neu betroffen sind. Es ist nicht nachvollziehbar, warum diese die Abgabe für etwas zahlen müssen, das sie nicht konsumieren. Betrachtet man das Medienverhalten der Jugendlichen, dann kommt die These, dass praktisch jeder die Staatsmedien konsumiert nochmals schlechter weg. Die Jamesstudie 2014 ergab für die mediale Freizeitgestaltung für 19 Jährige bei der Fernsehnutzung einen Anteil von 77% und beim Radiohören 64%. Im Vergleich dazu liegen die Handy-Nutzung bei 99% und die Nutzung des Internet bei 97%. Bedenkt man, dass diese Altersgruppe bis zur Einführung des neuen RTVG einen Haushalt gründen wird, so ist es noch weniger nachvollziehbar, warum man einen erheblichen Anteil dieser Bevölkerungsgruppe mit einer Zwangsabgabe abstraft.

Zusätzlich kommt hinzu, dass die Kosten für die Übertragungsinfrastruktur von den Sendern an die Hörerinnen und Zuschauer übergegangen sind. Mit den Tarifen für Internet via Handy und Breitbandinternetanschlüsse haben die Medienkonsumentinnen und Konsumenten die Kosten für die Übertragungsinfrastruktur praktisch zu 100% übernommen.

Weiter werden mit Steuergeldern, Pressesprecher, Presseräume, Medienverantwortliche in der Verwaltung finanziert. Deren Beiträge werden dann von Radio und Fernsehen ausgestrahlt. Das heisst der Konsument bezahlt hier bereits doppelt.

Ein weiterer Makel ist, dass mit dem Kauf eines Smartphones Urheberrechtsabgaben für Datenleerträger fällig sind (Gemeinsame Tarif 4e). Der Mediennutzer zahlt also nochmals. Als nächstes kommen Abgaben auf Cloudservices wie onedrive, dropbox, googledrive etc.

Vom Parlament wünschte ich mir ein RTVG, das die aktuellen und künftigen Entwicklungen in der Medienszene berücksichtigt und nicht eine Medienlandschaft zementiert, die vor Hundert Jahren entstanden ist.

Über 80% hören täglich Radio

mediapulse03.02.2015 – In allen Landesteilen schalten täglich deutlich über 80% der Bevölkerung Radioprogramme ein. Die Nutzungsdauer nimmt im 2. Semester 2014 leicht zu und liegt in der Deutschschweiz bei zwei Stunden täglich.
Die Schweizerinnen und Schweizer sind ein Volk von Radiohörern: Jeden Tag hören in den drei Sprachregionen zwischen 83.9 und 87.8% Radio, wie die heute veröffentlichten Zahlen zum zweiten Semester 2014 von Mediapulse zeigen. Im Tessin hört mit 87.8% täglich der grösste Anteil der Bevölkerung Radio. In der Deutschschweiz (87.6%) und in der Romandie (83.9%) liegen die Werte etwas tiefer.
Sowohl die tägliche Reichweite des Mediums Radio wie auch die Nutzungsdauer bleiben über die Jahre auf hohem Niveau, mit einer Tendenz zu einem leichten Rückgang. Mit täglich 120.5 Minuten in der Deutschschweiz, 101.5 Minuten in der Romandie und 118.3 Minuten im Tessin verbringen die Schweizerinnen und Schweizer aber immer noch jeden Tag rund zwei Stunden vor den Radioempfängern.
Herausforderung mit synchronen Ausstrahlungen gelöst
Mediapulse misst und vermarktet in der Schweiz die offiziellen Radiohörerzahlen. Die täglichen Daten aus dem Mediapulse Radiopanel werden von den Radiosendern für die Programmoptimierung und von der Werbewirtschaft für den zielgruppengerechten Verkauf von Werbespots verwendet. Seit 2013 erfasst die Messung auch die Verbreitung von Radioprogrammen über das Internet (Webstreams).
Im 2014 stellte sich der Nutzungsforschung die Herausforderung, dass verschiedene Sender zeitweise und über längere Strecken dasselbe Audiosignal senden (synchrone Ausstrahlungen). Für den korrekten Umgang mit diesen Sequenzen wurde das Messsystem weiterentwickelt (siehe dazu Medienmitteilung vom 27.01.2015). Sämtliche Daten zum 2. Semester 2014 werden korrekt ausgewiesen.